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wissenschaftliches Arbeiten

Die Macht der Worte - Wie man mit der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring Bedeutungen und Zusammenhänge in Texten entdeckt

Theres

03.05.2023

Arbeitsfläche mit Notizen zur Textanalyse

Unter dem Begriff der Marktforschung denken die meisten wohl in erster Linie an Fragebögen und Online-Umfragen. Der Ansatz der qualitativen Forschung ist sonst eher weniger bekannt, obwohl dieser oft auch die Basis für weitere Untersuchungen darstellen kann. Mithilfe von Experten- oder Kundeninterviews werden nämlich in der Regel Theorien generiert oder Hypothesen gebildet, die in späteren (quantitativen) Studien geprüft werden können.

Eine in der Wissenschaft weit verbreitete Methodik zur Auswertung von qualitativen Studien ist die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Diese wurde in den 1980er Jahren von Klaus-Peter Mayring entwickelt und stammt ursprünglich aus der empirischen Sozialforschung. Das Grundprinzip besteht darin, mittels der thematischen Zusammenfassung von Texten bzw. den Transkripten von Interviews Bedeutungen und Zusammenhänge zu identifizieren.

Die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring hilft dabei, große, textbasierte Datenmengen systematisch zu analysieren und interpretieren. Sie findet Anwendung in einer Vielzahl von qualitativen Studien und eignet sich sowohl zur Auswertung von mündlichen Befragungen als auch anderen gesammelten Texten, z.B. Texte aus Zeitungsartikeln, Blogposts oder Social-Media-Beiträgen.

Nur wie funktioniert eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring?

Hierfür wird in drei Phasen vorgegangen: dem Kodieren, dem Kategorisieren und dem Interpretieren.

  1. In der ersten Phase erfolgt das sorgfältige Durchlesen der Transkripte. Hier werden für die Forschungsfrage bzw. das Untersuchungsobjekt relevante Textstellen mit einem Code versehen, welcher den Inhalt der jeweiligen Textstelle reduziert und zusammenfasst. Wenn ein Interviewter sich bspw. darüber äußert, dass er sich innerhalb einer neuen Softwareanwendung nicht zurechtfindet, könnte dies mit dem Code „Probleme bei der Navigation“ kodiert werden.
  2. Mit der nächsten Phase, der Kategorisierung, werden thematisch zusammenpassende codierte Textstellen bzw. Codes in Kategorien gruppiert. Dabei gibt es zum einen die Möglichkeit, bereits vorher Kategorien festzulegen, zu denen dann die passenden Codes zugeordnet werden. Zum anderen können die Kategorien auch induktiv ermittelt werden. Bei diesem Verfahren werden die Kategorien erst während der Analyse der Transkripte, also anhand des Textes entwickelt und fassen den Inhalt auf einem höheren Abstraktionsniveau zusammen. So könnten Textstellen mit dem Code „Probleme bei der Navigation“ einer übergeordneten Kategorie „Nutzerprobleme“ zugeordnet werden, welche auch andere Codes wie etwa „Probleme beim Herunterladen“ umfassen kann. Bei der Arbeit am Text innerhalb der Kodierungs- und Kategorisierungsphase wird mit iterativen Wiederholungen vorgegangen, um das gebildete System aus Kategorien fortlaufend anzupassen. Oftmals lassen sich hierbei weitere sogenannte Subkategorien bilden, die bestehende Kategorien weiter ausdifferenzieren oder übergeordnete Hauptkategorien für zueinander passende Subkategorien finden.
  3. Schlussendlich werden in der Interpretationsphase Zusammenhänge zwischen den gebildeten Kategorien mit den jeweils zugeordneten Textstellen und der Forschungsfrage herausgestellt und die Ergebnisse der Analyse diskutiert. Hierbei steht im Fokus, Bedeutungen und Zusammenhänge im Material zu entdecken.

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Quellen: Mayring, P. (2022). Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Techniken (13. Aufl.), Beltz. Mayring, P. (2016). Einführung in die qualitative Sozialforschung (6. Aufl.), Beltz.

Schlüsselwörter: Marktforschung, qualitative Forschung, qualitative Inhaltsanalyse, Mayring, Textanalyse, Transkripte, Forschungsfrage, KI, Tonaufnahmen, Transkription